Ride to eat Hechlingen 2023

07:00 Uhr Abfahrt von meinem Heimatort im Taunus. 304 Kilometer Landstraße oder ca. 6 Stunden Reisezeit bis zum BMW Enduropark Hechlingen. Denn dort trifft sich die Iron Butt Association  Benelux am 01. April zum ersten Treffen des Jahres pünktlich um 16:00 Uhr zum gemeinsamen Gruppenfoto. Soweit mein Plan.

Aber wie sieht die Realität aus? Auch am Abfahrtstag regnet es, genauso wie in den letzten Tagen oder wie angekündigt für die kommende Woche, wie aus Eimern. Dazu ist es lausekalt.

Also sitze ich um 07:00 Uhr noch nicht auf meinem Motorrad, sondern liege in meinem warmen Bett. Wenn ich aus dem Fenster schaue, würde ich dort auch am liebsten liegenbleiben…

 

Also muss eine Planänderung her. Ich dümple also noch bis 10:00 Uhr im warmen Haus vor mich hin, packe mich dann wie ein Eskimo ein, wickel mich zusätzlich in  meinen Regenmantel und mache mich auf den Weg. 307 Kilometer in etwas über 3 Stunden mit Hilfe der Autobahn. Das klingt bei dem Wetter zwar schon besser, aber perfekt ist doch irgendwie anders.

Gegen 14:00 Uhr komme ich endlich im Hotel in Nöttlingen an und checke ein. Übrigens…während der gesamten Anreise hat es nicht einmal aufgehört zu regnen.

Lange halte ich mich nicht im Hotel auf. Ich packe lediglich die wenigen Dinge, die ich für eine Nacht brauche, aus und mache mich kurze Zeit später mit einigen anderen IBA Mitgliedern, die ebenfalls schon angereist sind, auf den Weg zum Treffpunkt. Das traditionelle 16:00 Uhr Gruppenfoto wird diesmal im BMW Enduropark in Hechlingen aufgenommen.

Die Anzahl der IBA Mitglieder, die sich bei diesem nassen und kalten Wetter auf den Weg nach Bayern gemacht haben, ist wirklich überschaubar. 17 kälteresistente und wasserdichte Fahrer sind vor Ort. Und dabei hört es jetzt immerhin immer wieder einmal auf zu regnen.    

Der BMW Enduropark nutzt die Gelegenheit und stellt sich uns kurz vor. Eine Filmvorführung gewährt Einblicke in die Größe und die Möglichkeiten des Offroadtraining des BMW eigenen Geländes. Die Instruktoren lassen es sich im Anschluss nicht nehmen uns zu demonstrieren, was man mit einer 1200er GS im Gelände alles anstellen kann. 

Nun wird es aber wirklich Zeit zurück ins Hotel zu fahren. Schließlich ist der Tisch in einem nahe gelegenen Restaurant bereits für 18:00 Uhr bestellt.

 

Im „Bayrish Pub“  in Nöttlingen geht es an diesem Abend bei unserer Ankunft bereits hoch her. Es spielt Bayern gegen Dortmund und das gesamte Lokal ist gut mit Bayern Fans gefüllt. Der vermutlich einzige Dortmund Fan gehört ausgerechnet zur IBA und sitzt neben mir. Zur Belustigung der Bayern Fans macht er auch kein Geheimnis daraus, für welchem Verein sein Herz schlägt . Auch, wenn sein Verein gerade dabei ist haushoch zu verlieren.  

Ein Abend voller Benzingespräche und Tore geht leider mal wieder einmal viel zu schnell zu Ende. Auf dem Rückweg zum Hotel machen wir auf der Straße noch eine interessante Bekanntschaft. Ein Mann mittleren Alters in Outdoorbekleidung spricht uns an und fragt nach einer größeren Höhle, die sich in der Nähe befinden soll. Mit Hilfe des Internets können wir ihm die gewünschte Auskunft geben. Auf unsere Nachfrage hin berichtet der nächtliche Wanderer von seiner Survival Tour, die ihn bereits seit 4 Wochen und ca. 400 Kilometern durch die Wälder Deutschlands führt. Dabei übernachtet er im Wald und versucht sich von dem zu ernähren, was die Natur bietet. Ein in meinen Augen sehr ungewöhnliches Hobby. Aber das denkt der einsame Wanderer über uns wahrscheinlich auch. Zumindest lässt sein Blick, nachdem wir ihm kurz beschrieben haben, womit sich die Iron Butt Association beschäftigt, ziemlich eindeutig darauf schließen. 

Gut ausgeschlafen und nach einem leckeren Frühstück mache ich mich am nächsten Morgen auf den Heimweg in den Taunus. Es regnet wie am Vortag ohne Unterlass, nur das es diesmal als Zugabe noch wesentlich kälter ist, als bei der Anreise.

Aber das spielt für mich keine Rolle. Das hinter mir liegende Wochenende war jeden Tropfen Regen wert…       

  

 

   

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