IBA Ride to eat Dresden 2017 – Der goldene Reiter

 

Es ist jedes Mal das Gleiche. Das Motorrad steht fertig gepackt in der Garage, die ausgearbeitete Route befindet sich im Navi…, und ich liege um 02:00 Uhr morgens hellwach im Bett, weil mich die Vorfreude auf ein paar Tage im Sattel nicht schlafen lässt…

 

Als dann der Wecker um 05:00 Uhr unverschämt laut klingelt, muss ich zwischendurch allerdings doch noch eingeschlafen sein. Zähne putzen, ein schneller Kaffee und schon geht es los. Ich will nach Dresden, zum ersten Ride to eat der Iron Butt Association diesen Jahres.

 

Beim Ride to eat trifft man sich an einem vorher festgelegten Ort um 16:00 Uhr für ein Gruppenphoto und anschließend geht es zum gemeinsamen Abendessen mit vielen Gesprächen über Motorräder, Rallyes und Langstreckenfahrten.

 

Es ist noch sehr kalt, als ich mich auf den 500 Kilometer langen Weg von meinem Zuhause im Taunus nach Dresden an der Elbe mache. Aber mit den richtigen Lagen von Bekleidungsstücken ist die Temperatur kein Problem für mich.

 

 

Die 500 Kilometer lange Anreise kommt mir sehr gelegen. Meine neue Kawasaki Versys ist erst 3 Wochen alt, der neue Motor muss eingefahren werden und ich möchte möglichst schnell die 1000 Kilometer Inspektion hinter mich bringen. In 2 Wochen werde ich an der Brit Butt Rallye in Großbritannien teilnehmen. Da drängt die Zeit für all dies etwas…

 

Mein Plan für den heutigen Tag sieht wie folgt aus: Ich fahre bis Hof über die Autobahn. Das sind von meinem Zuhause aus ca. 300 Kilometer. Die restlichen 200 Kilometer möchte ich mir auf der Landstraße  gönnen. Nach einer Woche Dauerregen spielt das Wetter heute ausnahmsweise mit. Die Sonne geht schon kurz vor 06:00 Uhr auf und vertreibt die letzten dunklen Regenwolken. Ich wusste gar nicht, dass Petrus auch eine IBA Mitgliedsnummer hat…

 

Die Kawasaki läuft auf der Autobahn wunderbar rund. Ich sitze sehr bequem und unter gelegentlichem Wechsel der Geschwindigkeit achte ich darauf, dass der Motor zwischen 4000 und 6000 Umdrehungen pro Minute läuft.

 

Mein lang geplantes Zubehör funktioniert so, wie ich es mir vorgestellt habe. Besonders die an den Sturzbügeln angebrachten Fußrasten entlasten meine Knie ungemein und mein altes Problem, dass auf langen Strecken irgendwann meine Beine schmerzen, ist jetzt kein Thema mehr.

 

Lediglich das Navi könnte noch einen Blendschutz vertragen. Da muss ich mir noch ein paar Gedanken machen und ein wenig im Internet recherchieren.

 

In Hof angekommen merke ich nach einem Blick auf die Uhr, dass mein Plan zu optimistisch war. Bedingt durch die relativ niedrige Durchschnittsgeschwindigkeit beim Einfahren des Motors, bleibt mir nicht genügend Zeit, um in Hof auf die Landstraße zu wechseln. Besonders, wenn ich gleich noch kurz Mittagessen möchte.

 

Kurzentschlossen bleibt das Navi im Autobahnmodus und nach einem kurzen Stopp an einer Raststätte setzte ich die Fahrt auf der Autobahn Richtung Dresden fort.

 

Gegen 14:00 Uhr komme ich in der Stadt an der Elbe an. Das von mir vorgebuchte Ibis Hotel liegt mitten in der Altstadt und somit nur gut einen Kilometer von der Statue des goldenen Reiters entfernt, der später als Treffpunkt für das Gruppenphoto dienen soll.

 

 Dank des Navis ist das Hotel schnell gefunden. Erinnert ihr euch noch daran, wie gruselig solch eine Suche früher mit dem Stadtplan im Tankrucksack war?

 

Das Hotel selbst hat keine Garage, aber wenigstens befindet sich in der gleichen Straße ein öffentliches Parkhaus. Da in Dresden an diesem Wochenende zeitgleich mehrere Demonstrationen stattfinden und bereits überall Polizei aufmarschiert, ist Parken auf der Straße für mich keine Option. Zudem das Parkhaus für Hotelgäste nur 9€ pro Tag berechnet. Das würde mir noch fehlen. Ein fabrikneues Motorrad inmitten einer Demo von Rechten und Linken…

 

Bei meiner alten BMW musste ich noch die schweren Koffer abnehmen und ins Hotel tragen. Bei meiner neuen Kawasaki habe ich das Gepäckproblem so optimiert, dass ich nur eine Innentasche aus dem geräumigen Alukoffer nehme und bequem ins Hotel trage.

 

Nachdem ich mein Zimmer dank des gestrigen Online Check In binnen weniger Minuten bezogen habe, gönne ich mir noch eine schnelle Dusche, bevor ich mich auf den Weg zum Treffpunkt mache.

 

16:00 Uhr Treffen an der Statue des „goldener Reiter“ für das Gruppenphoto. Das gibt mir noch ein wenig Zeit für einen schnellen Blick auf die Semper Oper und den Fluss. Für mehr reicht es leider nicht.

 

Ab 15:30 Uhr trifft ein ums andere IBA Mitglied am goldenen Reiter ein. Alte Bekannte und neue Gesichter. Es ist jetzt schon schön, wieder bei einem Treffen der IBA dabei zu sein.

 

Vor dem Gruppenphoto nutze ich schnell noch die Gelegenheit und mache je ein Photo mit dem Präsidenten der IBA Germany und dem Rallyemaster der German Butt Tour 2017. Das gibt zwei Punkte auf dieser das ganze Jahr andauernden Rallye. Meine Rallye Fahne habe ich extra dafür eingepackt.

 

 

Sobald das Gruppenbild im Kasten ist, geht es zurück Richtung Hotel. Für einige mit dem Motorrad, für mich zu Fuß.

 

 

Kaum angekommen geht es schon wieder weiter ins Böhmische Bierhaus im Altmarktkeller. Jetzt stehen gutes Essen, Bier trinken und Benzingespräche auf dem Programm.

 

Langstreckenfahren und Rallyes – vergangene und geplante - Motorräder und Zubehör bestimmen die Unterhaltung. Dabei vergeht die Zeit leider viel zu schnell. Zwischendurch gibt es noch drei Ehrungen. Wer innerhalb von 12 Monaten alle 109 Punkte der German Butt Tour 2016 besucht, und dabei 12000 Kilometer gefahren ist, hat sich einen Pokal verdient. Hut ab, vor dieser Leistung!

 

Nach einem langen Fahrtag, reichlich Essen und einigen Glas Bier, dauert es schließlich nicht lange, bis mir nach einem langen Abend im Hotel die Augen zufallen.

 

Beim Frühstück am nächsten Morgen fungiere ich noch kurz für einen anderen Fahrer als Zeuge für seine nächste IBA Langstreckenfahrt, die an diesem Morgen starten soll.  

 

Etwas wehmütig packe ich nach vielen Verabschiedungen meine Sachen, belade das Motorrad und mache mich auf die 500 Kilometer lange Heimfahrt.

 

Unspektakulär und  ruhig zieht die Versys auf der Autobahn ihre Bahn. Fast hätte ich es auch trocken nach Hause geschafft. 36 Kilometer vor meinem Zuhause im Taunus erwischt mich dann aber doch noch der Regen.

 

 

Aber das kann den Spaß, den ich an diesem Wochenende hatte nicht trüben…     

 

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