Iron Butt Association (IBA)
Die IBA ist kein Verein im eigentlichen Sinn. Es gibt keine Mitgliedsbeiträge und keine Vereinsstatuten. Die IBA ist einfach ein Zusammenschluss von Fahrern, die sich dem Langstrecken Motorradfahren verschrieben haben. Zurzeit hat die IBA weltweit ca. 50.000 Mitglieder. Das einzige, was man tun muss um Mitglied zu werden, ist innerhalb von 24 Stunden 1.600 Kilometer mit dem Motorrad zufahren, oder 2500 Kilometer in 36 Stunden, oder einfach nur einen der anderen angebotenen Rides zu absolvieren.
Die Liste reicht dabei von den oben beschriebenen 1.600 Kilometern, bis hin zur IBA Rallye, in deren Rahmen in 11 Tagen mindestens 16.000 Kilometer gefahren werden...
Das Motto der IBA lautet. „The world is our playground“.....
Britt Butt Rallye
Ziel der Rallye ist es, innerhalb von 36 Stunden möglichst viele Bonuspunkte zu besuchen. Jeder Fahrer erhält ein Rallye Book, das die möglichen Bonuspunkte in schriftlicher Form enthält, sowie eine .gpx Datei mit den Koordinaten der Bonuspunkte. Die Bonuspunkte haben unterschiedliche Wertigkeiten. Es stehen mehr Bonuspunkte zur Verfügung, als in der vorgegebenen Zeit angefahren werden können. Die Teilnehmer müssen daher eine eigene Route planen, auf der möglichst viele hochwertige Bonuspunkte besucht werden. Als Beweis, dass der Bonuspunkt angefahren wurde, muss vor Ort ein Foto gemacht werden, auf dem die Rallye Fahne, mit der Startnummer des Teilnehmers deutlich zu sehen ist.
· Vorbereitungen
Diesmal möchte ich auf Nummer Sicher gehen! Bei der Brit Butt Rallye 2025 werden mich keine technischen oder planungsbedingte Fehler um eine gute Platzierung bringen.
Das erste womit ich mich auseinandersetze ist meine Kawasaki Versys. Das Motorrad bekommt eine komplette Inspektion, einen Ölwechsel, neue Bremsen und neue Reifen.
Ich überlege mir gut, welche Verbindung unter dem Ärmelkanal die optimale für mich ist. Die Überquerung des Ärmelkanals mit dem Zug durch den Tunnel ist auf jeden Fall das Mittel der Wahl für mich. Der Vorteil gegenüber den Fährverbindungen ist die kurze Fahrzeit und die unkomplizierte Abwicklung. Hier muss man das Motorrad nicht mit Hilfe von Halteseilen am Boden fixieren und kann die ganze Zeit bei der Maschine bleiben. Ich entscheide mich für Hin- und Rückfahrt jeweils für eine Verbindung um 14:45 Uhr. Das gibt mir genügend Puffer um auf Staus auf der Autobahn reagieren zu können. Zudem wähle ich einen Tarif, der mir die Möglichkeit gibt, auf eine Verbindung eine Stunde früher oder später vor Ort umbuchen zu können.
Seit 02.04.2025 benötigt man für Großbritannien eine Einreiseerlaubnis (ETA = Electronic Travel Authorisation). Ich warte bis zum 05.04.2025 mit der Beantragung. Bis dahin sollten die ersten Kinderkrankheiten des britischen Computersystems behoben sein. Aber das ist leider noch nicht der Fall. Ich verfüge über zwei Kreditkarten und keine wollen die Briten akzeptieren. Erst mit der geliehenen Kreditkarte eines Freundes bin ich erfolgreich. Aber egal. Das Thema ETA wäre damit auch abgehakt.
Auch um die benötigten Hotelreservierungen kümmere ich mich frühzeitig. Ich brauche eigentlich nur die erste und die letzte Nacht der 36 Stunden Rallye im Hotel des Rallye-Hauptquartiers in Coventry vorab zu buchen. Für die Nacht dazwischen ist es eigentlich üblich spontan eine Unterkunft an der Rallyeroute vor Ort zu buchen. Damit habe ich allerdings schon bei mehreren Brit Butt Rallyes massive Probleme gehabt. Entweder war keine Unterkunft zu finden (meine bevorzugte Theorie lautet, dass alle Briten ihre Wochenenden im Hotel verbringen) oder die verfügbaren Hotels waren unbezahlbar. Daher gehe ich auf Nummer sicher und buche das Hotel in Coventry einfach durchgehend für den gesamten Zeitraum. So habe ich auf jeden Fall eine Unterkunft. Egal was passiert. Während der Rallye kann ich immer noch eine Alternative suchen.
Da ich bereits einen Tag vor dem Beginn der Rallye in Großbritannien anreisen werde, entscheide ich mich nicht bis Coventry durchzufahren. Stattdessen buche eine Übernachtung in Ashford. Ein kleiner Ort, der nur 16 Kilometer vom Euro-Tunnelausgang in Folkstone entfernt ist. Die restlichen 300 Kilometer nach Coventry kann ich dann ausgeschlafen am nächsten Morgen fahren.
Aber Planung ist nicht alles. Manchmal muss man auch ein wenig Glück haben. Um ein Haar wäre meine Buchung für das Hotel des Rallye-Hauptquartiers zu einem echten Desaster geworden. Die IBA UK musste aus Gründen, die beim Hotel zu suchen sind, die Start- und Ziellinie, und damit das Hotel von Coventry nach Burton-up-Trent verlegen. Leider hat man allerdings vergessen mich darüber zu benachrichtigen. Durch Zufall erfahre ich davon im IBA UK Internet Forum. Aber es lässt sich alles reparieren. Die ursprüngliche Hotelbuchung in Coventry kann ich kostenlos stornieren, obwohl der von mir ausgewählte Tarif eigentlich weder umbuchbar oder erstattbar ist und das neue Hotel in Burton-upon-Trent hat noch ein Zimmer für mich frei.
Der Rest meiner Vorbereitungen ist Routine. Ich habe im Laufe der Jahre für unterschiedliche Touren und Veranstaltungen jeweils passende Pack- und Checklisten erstellt. In diesem Bereich kann eigentlich nichts mehr schiefgehen.
· Anreise
Seit Tagen beobachte ich den Wetterbericht. Meine Hoffnung auf eine trockene Anreise löst sich langsam aber sicher in Luft auf. Was als „gelegentliche Schauer“ eine Woche vor dem geplanten Anreisetermin angekündigt war, entwickelt sich am Abreisetag zu einem starken Dauerregen, der von meinem Heimatort im Taunus bis zum Tunneleingang in Calais anhalten wird. Ich hatte zuvor noch überlegt, ob ich mir nicht besser eine neue Regenhose kaufe. Eigentlich bin ich ja anstelle eines Regenanzugs auf einen langen Regenmantel umgestiegen. Bei meinen letzten Touren hat das, mit allerdings wesentlich weniger Regen, auch gut funktioniert. Jetzt bin ich skeptisch und ziehe eine Regenhose an, die schon viele Jahre in meiner Garage liegt. Wie befürchtet muss die Hose im Laufe der Jahre geschrumpft sein, denn ich komme kaum hinein. Das muss an der mit Benzin und Öl angereicherten Luft in der Garage liegen! Eine bessere Erklärung fällt mir auf jeden Fall nicht ein.
Los geht´s! Um 07:00 Uhr rolle ich am Abreisetag in strömenden Regen aus meiner Einfahrt. Bedingt durch den Regen komme ich nicht in der Geschwindigkeit voran, mit der ich gewöhnlich auf der Autobahn unterwegs bin. Glücklicherweise ist das aber nicht so schlimm. Ich habe zwei 2 Stunden Puffer für die Anreise von ca. 550 Kilometer eingeplant. Das sollte eigentlich passen. Zudem habe ich ja, wie schon gesagt, für den Tunnel unter dem Ärmelkanal einen Tarif gebucht, mit dem man auch bis zu einer Stunde früher oder später reisen kann.
Es stellt sich aber heraus, dass diese Kalkulation doch etwas knapp ist. Bedingt durch einen umgestürzten LKW in einer Baustelle in der Nähe von Köln und einer völlig verstopften Brüsseler Ringautobahn, schaffe ich es 10 Minuten vor Beendigung des Check In zu meinen ursprünglich gebuchten Zug. Ich nehme mir fest vor, dass nächste Mal ein offenes Ticket für den Eurotunnel zu buchen. Wenn ich in Calais ankommen kann wann ich möchte, wird mir das einigen Stress ersparen.
Am Check in vor dem Tunnel angekommen, gibt es erst noch eine kleine Diskussion, da ich lt. Computer mit einem Auto angekommen bin. Das ich auf einem Motorrad sitze und auf meinem Ticket ebenfalls Motorrad steht, beeindruckt den Mitarbeiter von Le Shuttle erst einmal überhaupt nicht. Erst nachdem sein Vorgesetzter ihn telefonisch anweist mich in den Zug zu lassen, zeigt er endlich Einsicht und lässt mich passieren. Ich empfehle eine Mitarbeiterschulung zum Thema: „Woran kann ich Fahrzeuge unterscheiden?“ Moderation: Ernie & Bert aus der Sesamstrasse…
Jetzt aber nichts wie in meinen Zug! Aber das wäre ja nun wirklich zu glatt gegangen. Nach wenigen Metern muss ich wieder anhalten, da mein gebuchter Zug technische Probleme hat, daher ausfällt und ich erst den nächsten, eine Stunde später, nehmen kann.
Was solls…Jetzt ist Zeit zunächst einmal nicht mehr so wichtig.
Eine gute Stunde später ist es endlich geschafft. Ich stehe völlig alleine mit meiner Kawasaki in einem Zug Wagon und fahre ca. 25 Minuten von Calais nach Folkstone….
· Zwischenübernachtung in Ashford
Ich habe alle Zeit der Welt. Welch ein herrliches Gefühl, nachdem ich den ganzen Tag auf der Autobahn immer die Uhr im Auge gehabt habe. Ich muss erst morgen Mittag im Rallye Hauptquartier Hotel in Burton-upon-Trent sein. Ab 14:00 Uhr ist dort die Rallye Check-In Prozedur freigegeben. Also muss ich mir heute keinen Stress mehr machen und fahre vom Tunnel in Folkstone in 20 Minuten nach Ashford, wo ich ein kleines Hotel mit angeschlossenen Pub und Restaurant gebucht habe. Das Hotel ist nach ein paar Baustellenbedingten Verwirrungen schnell gefunden. Vor allem, weil ich mich kurz vor meinem Ziel dazu entschließe, einfach eine Absperrung kurzerhand großzügig zu verschieben und mitten durch die Baustelle zu fahren…
Das Hotel ist klein, alt und typisch britisch. Das Zimmer ist sauber, riecht aber wie viele britische Hotelzimmer stark nach Lufterfrischer. Mein Motorrad kann ich auf dem, von außen nicht einsehbaren, Parkplatz abstellen. Das ist etwas worauf ich immer viel Wert lege. Da in Großbritannien in den letzten Jahren viele Motorräder gestohlen werden, sichere ich mein Motorrad zusätzlich mit 2 Schlössern und decke es mit einer Plane ab.
Nachdem ich mich auf meinem Zimmer eingerichtet habe, verbringe ich den Abend bei einem leckeren Ale und einem guten Burger im Pub. Ich gehe früh schlafen. Die lange Regenfahrt war sehr anstrengend und vor mir liegen anstrengende Rallye Tage.
Gute Nacht England…
· Auf ins Rallye Hauptquartier
Bis zum Rallye Hauptquartier sind es ca.3,5 Stunden zu fahren. Ich habe mich dazu entschieden, diesen Teil der Anreise über die Autobahn zu absolvieren. Landstraße und kleinste Nebenstraßen habe ich in den nächsten Tagen noch ausreichend vor mir.
Nach dem Frühstück, dass nur aus Kaffee und Croissants besteht, da ich dem englischen Frühstück nichts abgewinnen kann, mache ich mich bei herrlichem Sonnenschein und strahlend blauen Himmel auf den Weg. Welche ein Unterschied zum Vortag!
Gegen 12:00 Uhr komme ich als einer der ersten Fahrer im Rallye Hotel an. Nur eine Handvoll Teilnehmer ist bereits vor mir angekommen. Durch die vielen Jahre und die gemeinsamen Rallyes in den verschiedensten Ländern kennt man sich und so folgt vor dem Bezug meines Zimmers erst einmal ein ausgiebiger Plausch.
Im Laufe des Mittags und Nachmittags erscheinen immer mehr Teilnehmer der Rallye. Für mich beginnt jetzt die immer wiederkehrende Prozedur einer solchen Veranstaltung:
· Check in und Überprüfung der Anmeldung
· Prüfung des Führerscheins und der KFZ Versicherung
· Technische Inspektion des Motorrads
Nach dem Abendessen ist es dann endlich so weit. Die Rallye Bücher, mit allen verfügbaren Bonuspunkten und die Rallyefahne, die auf jedem Foto zu sehen sein muss, werden ausgeteilt. Die zugehörigen GPX Dateien erhält jeder Teilnehmer per per E-Mail. Die Bonuspunkte liegen in diesem Jahr zum Großteil in den britischen Nationalparks. Das freut mich, denn das bedeutet einen hohen Landstraßenanteil.
Wie bei fast jeder Rallye gibt es hier die Möglichkeit Zusatzpunkte durch das Lösen von bestimmten Aufgaben zu bekommen. In diesem Fall sind es sogar zwei:
· Fotografie 3 Eulen zusammen mit Deiner Rallyefahne. Es spielt keine Rolle, ob es eine echte z.B. auf einem Bild abgebildete Eule ist. Es gehen auch Spielzeigeulen oder Skulpturen.
· Mach ein Foto von einer Hochzeit. Du und Deine Rallyefahne müssen auf dem Bild sein.
Das mit der Eule ist leicht lösbar. Schließlich ist auf dem Rallyebook bereits eine Eule abgebildet und auf dem T-Shirt, dass jeder Fahrer als Souvenir ausgehändigt bekommen hat, ist auf Vorder- und Rückseite auch je eine unterschiedliche Eule abgebildet. Die Zusatzpunkte habe ich also schon eingesammelt, bevor ich überhaupt losgefahren bin.
Jetzt gehe ich erst einmal auf mein Zimmer und versuche eine Route zu planen, die möglichst viele Bonuspunkte anfährt, die aber auch für mich realistisch zu fahren ist. Dabei berücksichtige ich, dass ich das Rallye Hotel für 3 Tage durchgebucht habe und somit für die Übernachtung am zweiten Tag kein zusätzliches Zimmer buchen muss.
Gegen 23:00 Uhr steht mein Plan. Nun aber nichts wie ab ins Bett. Schließlich fällt der Startschuss morgen früh um 06:00 Uhr und ich möchte noch so viel Schlaf wie möglich abbekommen.
· Start
Mein Wecker klingelt um 04:45 Uhr. Ich möchte den langen Tag der vor mir liegt in Ruhe beginnen. Auf meinem Hotelzimmer gibt es die Möglichkeit sich eine Tasse Kaffee zu kochen. Dazu genehmige ich mir einige abgepackte Croissants, die ich mir von zu Hause für diesen Zweck mitgebracht habe. Nicht unbedingt das Frühstück meiner Wahl, aber besser als nichts. Nachdem ich meine Motorradsachen angezogen habe, mache ich mich auf den Weg zu meinem Motorrad, dass zusammen mit den Maschinen der übrigen Rallye Teilnehmer auf dem Hotelparkplatz auf mich wartet. Mein Gepäck kann ich auf dem Zimmer lassen, da ich das Hotel wie bereits erwähnt für den gesamten Rallyezeitraum durchgebucht habe.
Punkt 06:00 Uhr geht es los. Nach einer kurzen finalen Ansprache des Rallye Masters mit dem Hinweis, dass niemand vergessen soll, dass es sich hier nicht um ein Rennen handelt, verlässt ein Fahrer nach dem Anderen den Parkplatz des Hotels.
Dies ist meine vierte Rallye in Großbritannien und ich schaffe es heute zum ersten Mal mich nicht innerhalb der ersten Minuten zu verfahren. Wenn das mal kein gutes Zeichen ist!
Los geht´s in die ersten Nationalparks zu den Bonuspunkten.
Am ersten Bonuspunkt des Tages treffe ich noch auf einen anderen Fahrer der gemeinsam mit seiner Tochter unterwegs ist. Das trifft sich gut, denn um die Punkte für diese Bonuslocation zu bekommen, muss der Fahrer mit auf dem Bild sein. Selbstverständlich, dass man sich hilft und schnell ein Foto vom Anderen macht. Die Zeit, die man sonst in das Fotostativ oder den Selfiestick investieren müsste, kann man heute sicherlich noch gut an anderer Stelle gebrauchen. Dies wird allerdings die einzige Begegnung mit einem anderen Teilnehmer bleiben.
Dafür habe ich während meiner Mittagspause eine nette Begegnung. Während ich auf einem Parkplatz stehe und meinen Hunger mit ein paar mitgebrachten Snacks stille, hält neben mir ein Auto. Ein Mann mit einer offensichtlichen Gehbehinderung steigt aus und beginnt mit mir eine Unterhaltung über Motorräder und darüber, wie gerne er noch einmal Motorrad fahren würde, was aber gesundheitlich nicht mehr geht. Er ist mit zwei Freunden im Pub um die Ecke zum Mittagessen verabredet und sie werden ihre Autos hier stehen lassen und die wenigen Schritte zum Pub laufen. Als die beiden Freunde ankommen, werden sie sofort in die nette Unterhaltung einbezogen. Sie fragen mich tatsächlich, ob ich nicht mit in den Pub kommen möchte, um das Gespräch fortzusetzen. Aufgrund der Tatsache, dass ich ja an einer Rallye teilnehme und Zeit für mich gerade eine große Rolle spielt, ist das natürlich nicht möglich. Es ist schon interessant. Wenn man mit dem Motorrad unterwegs ist, lernt man sehr oft fremde Leute kennen und kommt mit ihnen ins Gespräch. Mit dem Auto passiert so etwas in der Regel nicht.
Und so beginne ich eine Bonuslocation nach der anderen anzufahren. Meine Zeitplanung ist diesmal sehr realistisch. Um 06:00 Uhr bin ich gestartet und bis 19:30 Uhr liege ich nur 5 Minuten hinter meinem Plan. Die 5 Minuten verdanke ich einer Schleuse, die ich auf der falschen Straßenseite vermutet habe. Hätte ich nicht dem Navi blind vertraut und hätte auch mal auf die andere Straßenseite geschaut, wäre ich vermutlich sogar noch vor meinem Plan.
19:30 Uhr. Noch zwei schnelle Bonuspunkte angefahren und ich werde wie geplant um 21:00 Uhr im Hotel sein und ein paar Stunden schlafen können, bevor der nächste Tage und die weitere Punktejagd startet. Ich werde nach über 13 Stunden Fahrtzeit langsam müde und freue mich auf eine Pause…
· Das Schicksal nimmt seinen Lauf…
Kurz nachdem ich das Waldstück, in dem die letzte Bonus Location zu finden war (eine Wassermühle mitten im Nirgendwo) verlassen habe, bin ich gedanklich dabei , dass ich super gut in meinem Zeitplan liege und bald eine längere Pause vor mir liegt.
Doch was ist das? Plötzlich beginnt das Motorrad hinten an zu schlingern und verliert innerhalb von Sekunden an Geschwindigkeit. Mein erster Gedanke ist, ob das eventuell am Straßenbelag liegt, aber als ich die Maschine langsam herunterbremse, wird mir klar, dass mein Hinterrad keine Luft mehr hat. Ich lasse das Motorrad langsam ausrollen und sehe zu meiner linken eine Bushaltestelle, die mitten auf der Landstraße auf mich zu warten scheint. Neben der Bushaltestelle befindet sich ein Autohändler, der sein Geschäft offensichtlich sehr weit außerhalb betreibt. Als ich vom Motorrad absteige, bestätigt sich mein Verdacht. Das Hinterrad ist völlig platt!
Jetzt erst einmal tief Luft holen. Es ist mir nichts passiert. Ich habe mich nicht abgelegt und das hier ist nur eine Panne und kein Unfall. In meiner Brieftasche befindet sich eine Karte mit der Telefonnummer der HUK Versicherung. Hier habe ich einen KFZ Auslandsschutzbrief erworben und jetzt wird sich zeigen, was er wert ist.
Nach kurzem Klingeln meldet sich eine Mitarbeiterin in Deutschland und fragt, was passiert ist. Ich schildere ihr meine Panne und nachdem ich auf Rückfrage geantwortet habe, dass ich nicht verletzt bin und weder einen Arzt, noch die Polizei brauche, lautet ihr Kommentar:“ Dann sagen Sie mir bitte nur noch wo sie sind, suchen sich im Anschluss einen sicheren Platz und lassen mich sich um alles andere kümmern!“ – Wie wahr dieser Satz ist, wird sich in den nächsten Tagen zeigen…
Die HUK in Deutschland bietet mir an, dass man sich entweder von Deutschland aus um alles kümmern kann oder, falls es mir auf Englisch möglich ist, ich auch direkt mit der zuständigen Agentur in England sprechen kann. Da ich vermute, dass es auf diesem Weg schneller gehen wird, entscheide ich mich für die englische Agentur. Kaum hat meine Versicherung in Deutschland aufgelegt, meldet sich auch schon eine nette Sachbearbeiterin aus England. Sie lässt sich meinen genauen Standort geben und bestätigt, was ich selbst auch schon mit Hilfe von Google Maps festgestellt habe. Ich befinde mich mitten im Nirgendwo. Keine Motorradwerkstatt, keine Taxigesellschaft ,keine Autovermietung, keine öffentlichen Verkehrsmittel…einfach nichts.
Da ich ja noch immer über das Hotelzimmer im 150 Kilometer entfernten Burton up on Trent verfüge, beschließt die Sachbearbeiterin einen Abschleppwagen zu bestellen, der mein Motorrad und mich dahin abschleppen wird. Es wird etwa 2 Stunden dauern, bis der Abschleppwagen bei mir ist. Da ich mitten im Nichts alleine stehe, wird sie mich alle 30 Minuten anrufen und fragen, ob alles in Ordnung ist.
Das ist immerhin ein Lösungsansatz. Ich bin dann im Rallyehauptquartier, in einer etwas größeren Stadt in der Nähe von Birmingham, in der es hoffentlich eine Motorradwerkstatt gibt. Also ist jetzt erst einmal Warten angesagt.
Kaum ist das Gespräch beendet, hält ein Auto neben meinen havarierten Motorrad und der Fahrer erklärt mir, dass er leider nicht viel Zeit hat, aber mir gerne sein Warndreieck schenken möchte, damit ich nach hinten sichtbar abgesichert bin. Dazu kommt ein zweites Auto, dessen Fahrer mir erklärt, dass er etwa 10 Kilometer entfernt in einem kleinen Dorf lebe, auch gerade wenig Zeit habe, aber mir seine Handynummer geben möchte. Falls ich heute Nacht noch immer hier feststecken würde, könne er zurückkommen und mich in eine Unterkunft fahren. Aber das ist noch nicht alles. Unglaublicher Weise hält noch ein drittes Auto. Dessen Fahrer parkt sein Fahrzeug hinter meinem Mototorrad, schaltet seine Warnblinkanlage an und erklärt mir, er werde solange bei mir warten, bis der Abschleppdienst kommt. Er würde nicht zulassen, dass ein Gast in seinem Land, alleine in der Dunkelheit mit seinem Motorrad in einem einsamem Nationalpark auf den Abschleppdienst warten muss. Die nächsten 2 Stunden vergehen mit einem Gespräch über Gott und die Welt. Wir sprechen über meine bereits angefahrenen Bonus Locations und ich erfahre viel über die geschichtlichen Hintergründe. Wir sprechen über die Unterschiede zwischen Deutschland und England und über alles Mögliche. Die Zeit vergeht wie im Flug und schon kommt der Abschleppwagen an.
Es ist wirklich faszinierend. Ich bleibe im Nirgendwo mit meinem Motorrad liegen und nacheinander halten 3 Personen um mir zu helfen. In Deutschland würde das nicht passieren. Dort würde alle an mir vorbei fahren und höchstens kurz anhalten, um ein Foto von mir zu machen!
· Abgeschleppt
o Der Fahrer des Abschleppwagens ist sehr gesprächig. Allerdings redet er mit einem Dialekt, der mir all meine Sprachkenntnisse abverlangt. Ihm gehört die Firma und er ist bereits seit 10 Stunden im Dienst. Das tut seinen fahrerischen Fähigkeiten allerdings keinen Abbruch. Nach 2,5 Stunden Fahrt über Landstraßen, die in absoluter Dunkelheit liegen, bin ich über sein gesamtes Leben und seine politischen Ansichten informiert. Jedenfalls soweit ich es verstanden habe…
Kurz nachdem das Motorrad abgeladen ist, ruft auch die britische Agentur wieder an und berichtet, dass der Abschleppunternehmer sich gerade bei ihr gemeldet hat. Sie möchte nur wissen, ob alles gut funktioniert hat und ich sicher im Hotel gelandet bin.
Am nächsten Morgen will die Agentur versuchen eine Motorradwerkstatt zu finden, die auch sonntags geöffnet hat. In England offensichtlich zumindest im Bereich des Möglichen. Die Agentur wird sich morgen früh gegen 09:30 Uhr bei mir melden.
Es ist mittlerweile 00:30 Uhr. Da mein geplantes Abendessen ausgefallen ist und es um diese Uhrzeit nicht mehr viele Alternativen gibt, mache ich mich zu Fuß zum nächsten Mc Donalds.
Um 01:30 Uhr liege ich endlich im Bett. Zwar satt, aber völlig unzufrieden mit dem Verlauf der Rallye…
· Sonntag
Es ist so wie es ist und es ist nicht zu ändern! Die Rallye ist für mich zu Ende und das Einzige was ich tun kann, ist eine heiße Dusche zu nehmen und im Hotel zu frühstücken. Ich glaube nicht daran, auch in England nicht, dass es eine Motorradwerkstatt gibt, die erstens am Sonntag geöffnet hat und zweitens auch den passenden Reifen auf Lager hat.
Und so kommt es wie es kommen muss… Die Agentur meldet sich um 10:00 Uhr bei mir und gibt mir die Auskunft, dass sie keine Werkstatt ausfindig machen konnten.
Sie werden sich Montagmorgen wieder bei mir melden und gehen davon aus, dass sie dann eine Werkstatt für mich finden werden.
Was nun für mich folgt, ist ein langweiliger und aus Motorradsicht verschwendeter Sonntag in England / Burton upon Trent.
Die Sonne strahlt bei perfektem Motorradwetter vom Himmel, und ich lese im Wechsel meinem Buch (immerhin Stilecht Edgar Wallace), schaue mir einen Film an, trinke an der Hotelbar ein Bier und nehme meine Mahlzeiten in der Kantine eines Supermarkts ein. (der hat sonntags geöffnet!)
Um 22:00 Uhr bin ich endlich so müde, dass ich schlafen gehen kann.
Gute Nacht England…
· Montag oder „und täglich grüßt das Murmeltier“
Der Montag beginnt genauso wie der Sonntag. Ich nehme eine Dusche, frühstücke im Hotel und warte darauf, dass sich die Agentur bei mir meldet. Fast zur gleichen Zeit wie am Vortag klingelt mein Telefon. Es gibt tatsächlich eine Motorradwerkstatt in ca. 10 Kilometer Entfernung. Die haben zwar den passenden Reifen nicht vorrätig, können aber erst einmal versuchen den Reifen zu reparieren. Ansonsten muss der Reifen bestellt werden. Dieser wäre dann allerdings erst am Dienstag vor Ort.
Der Abschleppwagen, der mein Motorrad und mich in Werkstatt bringen soll, wird in ca. 90 Minuten bei mir sein. Jetzt heißt es Daumen drücken. Mein jetziges Hotel habe ich nur bis heute gebucht und auf Nachfrage erfahre ich, dass ich die Buchung nicht verlängern kann und ich heute spätestens um 12:00 Uhr das Zimmer räumen muss.
Ist das nun ein gutes oder ein schlechtes Zeichen?
Der Abschleppwagen ist pünktlich und nachdem das Motorrad gut verzurrt ist, sind die Maschine, mein Gepäck und ich auf dem Weg in die Werkstatt. Hoffentlich kann man den Reifen reparieren, denn der Umstand, dass ich gerade aus meinem Hotel ausgescheckt habe und jetzt sozusagen obdachlos bin, gefällt mir gar nicht…
Kaum in der Werkstatt angekommen, ist das Motorrad auch schon abgeladen und ein sehr freundlicher Mechaniker hat mit wenigen professionellen Handgriffen das Hinterrad ausgebaut und den Reifen von der Felge gezogen. Die Werkstatt liegt weit außerhalb der Stadt neben einem Feld und die einzige weitere Firma ist eine benachbarte LKW Spedition.
Jeder, der darauf gewettet hatte, dass der Reifen repariert werden kann, darf seinen Wettschein jetzt wegwerfen. Ein langer Kunststoffnagel sitzt verbogen im Reifen und befindet sich so nah an der Wand des Reifens, dass es zu gefährlich wäre ihn zu flicken.
Also, eine weiterer Tag und eine weitere Nacht, die ich gelangweilt in England verbringen werde. Wie aufs Stichwort meldet sich die Agentur und fragt nach meiner aktuellen Situation. Nachdem ich Auskunft gegeben habe, erklärt man mir, dass auch diese Nacht von der Versicherung bezahlt werden wird. Bis zu 100€ darf der „Spaß“ inkl. Frühstück kosten. Die Taxikosten von der Werkstatt und am nächsten Tag zurück würden ebenfalls übernommen werden. Damit ich etwas zu tun habe, werde ich mich selbst um eine Unterkunft kümmern. Die Agentur hätte das auch für mich übernommen, aber meine Langeweile ist größer. Man darf bei der ganzen Sache nämlich nicht vergessen, dass ich mich nicht in einer Großstadt mit vielfältigen Sightseeing Programm befinde, sondern noch immer in einer Kleinstadt mit äußerst eingeschränktem Unterhaltungsprogramm. Falls man den örtlichen Supermarkt als Unterhaltung bezeichnen möchte…
Der Mechaniker hat das Gespräch mitbekommen und hat bereits im Internet nach einer Unterkunft gesucht. Noch so etwas, was einem in Deutschland nie passieren würde. Das Hotel macht auf den Fotos einen Eindruck wie aus einem 50er Jahre Agatha Christie Krimi. Da es aber nur 80,- Euro kostet und das nächstgelegene Hotel ist, nehme ich es. Der Mechaniker ist sogar noch so nett und bestellt mir ein Taxi.
So stehe ich nun mit meinem Gepäck vor dem Gelände der Werkstatt und warte bei strahlendem Sonnenschein auf mein Taxi. Da würde Motorradfahren Spaß machen. Aber, am besten gar nicht daran denken…
Nachdem das Taxi nach ca. 15 Minuten noch nicht da ist, erscheint der Besitzer der Werkstatt und ruft noch einmal bei der Taxizentrale an. Und tatsächlich. Schon bald erscheint das ersehnte Fahrzeug.
Der Taxifahrer ist sehr nett und erklärt mir, dass er eigentlich aus Pakistan käme. Kaum unterwegs fragt er mich, ob ich wisse, warum die meisten Taxifahrer in Großbritannien aus Pakistan kämen? Die Antwort sei ganz einfach: „Weil Pakistaner die besten Autofahrer der Welt seien!.“
Na also! Das wäre zum Glück auch geklärt…
· Ein weiter Tag in gepflegter Langeweile…
Das Hotel, in dem ich die nächste Nacht verbringen werde, sieht in Wirklichkeit noch mehr aus wie der Schauplatz eines alten Krimis. In den Fluren und in meinen Zimmer scheint die Zeit in den 1950er Jahren stehen geblieben zu sein. Aber das ist egal. Das Zimmer und das Zugehörige Bad sind sauber und es scheint hier ruhig zu sein. Zumindest sehe ich keinen anderen Gast. Oder liegen die vielleicht alle schon gemeuchelt in ihren Zimmern??? Vielleicht wird es doch langsam Zeit, dass ich von Krimis auf Liebesromane umsteige…
Da es im Hotel morgen kein Frühstück geben wird, stelle ich nur kurz meine Sachen im Hotel ab und mache mich auf den Weg in die Innenstadt. Lt. Auskunft der Rezeptionistin befindet sich gleich um die Ecke eine „Einkaufsstraße“ mit Geschäften und Pubs sowie der Möglichkeit morgen frühstücken zu können.
Die Geschäfte halten sich in Grenzen, es gibt einen kleinen Supermarkt, einen Restpostenmarkt und ein Geschäfts für Feuerwerk, das anscheinend ganzjährig in Großbritannien verkauf werden darf.
Da halte ich mich lieber an die Pubs und gönne mir erst einmal ein Bier. Nach einem anschließenden Spaziergang durch die Umgebung, die nicht viel, außer einer abgeschlossenen Kirche zu bieten hat, bin ich soweit, dass ich den Restpostenmarkt einer ausgiebigen, aber erfolglosen Inspektion unterziehe. Wenigsten habe ich für mein Abendessen eine Pizzeria gefunden, die für britische Verhältnisse gar nicht mal so schlechtes Essen anbietet.
Das waren alle Erlebnisse des Tages. Auf dem Rückweg zum Hotel lege ich nach sehr kurzer Überlegung noch einen kleinen Zwischenstopp im Pub ein.
Hoffentlich ist mein neuer Reifen morgen wirklich da und passt auch. Noch so ein Tag, und ich sitze ab 08:00 Uhr im Pub…
· Endlich ein neuer Reifen
Um 12:00 Uhr soll ich wieder in der Werkstatt erscheinen. Dann wäre der Reifen geliefert und bereits montiert. Also habe ich erst einmal Zeit. Ich schlafe bis 08:00 Uhr, dusche und rasiere mich und mache mich im Anschluss zurück in den Pub, den ich gestern Abend als letztes besucht haben Hier wird schon früh morgens Frühstück angeboten. Mit all meiner Überredungskunst kann ich die Wirtin davon überzeugen, dass ich kein traditionelles englisches Frühstück mit Bratwurst, Bohnen, Ei, Speck und Pilzen möchte, sondern nur Toast und Rührei.
So gestärkt mache ich mich auf den Rückweg ins Hotel. Dort packe ich meine Habseligkeiten, rufe ein Taxi und mache mich auf den Weg zur Werkstatt. Es ist zwar erst kurz vor 11:00 Uhr, aber ich möchte endlich wieder mit meinem Motorrad auf die Straße. Es wird dringend Zeit, dass ich nach Hause fahre, da mir frische Wäsche bereits ausgegangen ist. Nicht, dass ich meine Unterhosen noch anfangen muss zu wenden…
Der Taxifahrer eröffnet mir während der Fahrt, dass das Hotel in dem ich die letzte Nacht verbracht habe, eigentlich von der Stadt dazu genutzt wird, um Obdachlose unterzubringen. Von den Einheimischen würde das Hotel nur als „Shithole Hotel“ bezeichnet…
Beeindruckend. Wer kann schon erzählen, dass er einmal eine Nacht in einer Obdachlosen Unterkunft verbracht hat..?
Zeitgleich mit dem Taxi fährt auch der Lieferant meines Reifens in den Hof der Werkstatt. Kaum, dass der Reifen ausgeladen ist, macht sich der Mechaniker schon an die Arbeit. Eine knappe halbe Stunde später steht mein Motorrad abreisebereit auf dem Hof. Noch schnell meine Sachen wieder aufgeladen und die überraschend günstige Rechnung bezahlt und schon bin ich endlich auf der Heimreise nach Deutschland.
· Heimreise
Drei Stunden bis zum Eurotunnel und dann noch einmal 7 Stunden bis zu meiner Haustür im Vordertaunus. Da ich nicht vorhabe längere Pausen einzulegen, und ich mich auf reine Tankstops beschränken möchte, sollte ich gegen 00:30 Uhr zu Hause sein.
Ohne besondere Vorkommnisse erreiche ich den Eutotunnel in Folkstone. Meine ursprüngliche Rückfahrt war für den Vortag geplant und eigentlich kann mein Ticket nur am geplanten Tag um eine Stunde nach vorn oder nach hinten umgebucht werden. Ich hatte in der Vergangenheit schon einmal ein ähnliches Problem und bekam von Eurotunnel eine Ausnahmegenehmigung und konnte mein Ticket gegen eine kleine Gebühr vor Ort umbuchen. Dieses Glück habe ich diesmal nicht. Der Supervisor ist unerbittlich und ich muss für 100 Euro ein neues Ticket kaufen.
An der britischen Grenzkontrolle werde ich, nun zum wiederholten Mal in den letzten Jahren zur „Sonderabfertigung“ heraus gewunken. Warum es immer mich trifft kann ich auch nicht sagen. Diesmal möchte man wissen, ob ich bewaffnet bin! Als ich das verneine, werde ich ausgiebig abgetastet. Zum offensichtlichen Leidwesen der Polizisten ohne Ergebnis. Als nächstes werde ich gefragt, ob sich Waffen in meinem Gepäck befinden würden und ob ich mit einer Durchsuchung meiner Seitenkoffer und meiner Gepäckrolle einverstanden wäre. Da ich nichts zu verbergen habe, stimme ich zu. Allerdings mache ich darauf Aufmerksam, dass Großbritannien mir dann aber bitte auch ein neues Ticket kaufen muss, da mein Zug in 20 Minuten abfährt. Interessanterweise verzichten die Beamten daraufhin auf eine Durchsuchung meines Gepäcks und lassen mich fahren.
Der Rest meiner Reise verläuft völlig unspektakulär. Wie geplant halte ich zwei Mal zum Tanken und um etwas zu trinken. Geplant hatte ich meine Rückkehr für 00:30 Uhr. Den Zündschlüssel meiner Kawasaki ziehen ich in meiner Garage um 00:45 Uhr ab. Geschafft…
· Fazit
Bis jetzt war ich immer der festen Überzeugung das „Abenteuer das Ergebnis von schlechter Planung ist“. Diese Meinung habe ich in der Zwischenzeit geändert.
„Abenteuer ist das Ergebnis von Nägeln, die in Nationalparks auf der Straße liegen“…
Ein Zugabteil im Eurotunnel für mich ganz alleine
Meine Unterkunft in Ashford
Ankunft im Rallye Hauptquartier in Burton-Upon-Trent
Fahrer Briefing am Vorabend der Rallye
Was nun folgt, ist die Jagd auf Bonuspunkte...
Die letzte Bonuslocation vor der Panne
Abgeschleppt..
In der Werkstadt...
Im "Shithole Hotel"
"Day drinking" in Burton Upon Trent...
Endlich im Eurotunnel auf dem Heimweg