Männer, die diesmal nicht auf´s Waschhaus starren

Wer an den Harz denkt, der erzeugt in der Regel in seinem Kopf Bilder von dichten dunklen Fichtenwäldern, von kleinen Orten in denen die Zeit stehen geblieben zu sein scheint und vielleicht an längst vergangenen Sozialismus und Kohleabbau…

 

Aber nicht die beiden wackeren Männer, die sich auf Ihren mit Unmengen an Campingausrüstung bepackten Motorrädern, an einem frühen Freitagmorgen im August auf den Weg Richtung Harz machen. Sie beschäftigt nur ein Gedanke!

 

„Werden wir auch diesmal wieder auf dem Campingplatz vor unseren Zelten sitzen und

auf´s Waschhaus starren?“

 

Nun gut, das mit den „Unmengen an Campingausrüstung“ bezieht sich mehr oder weniger auf mich und nicht auf meinen Freund Kosta, der sehr zu meiner Freude wieder mit mir unterwegs ist. Wer meinen Reportagen schon länger folgt weiß, dass das er jüngere Bruder von meinem viel zu früh verunglückten Freund ist, der sich in meinen früheren Reiseberichten immer selbst „der Reisebegleiter“ genannt hat. Das ist auf alle Fälle ein zusätzlicher Grund, warum ich so gerne mit ihm unterwegs bin. Außerdem lachen wir auf jeder gemeinsamen Tour so viel, dass ich bei der Rückkehr nach Hause Muskelkater im Bauch habe.

 

Aber ich schweife ab. Eigentlich wollte ich ja das mit der Campingausrüstung klarstellen. Also gut…Kosta hat extrem minimalistisch für einen Motorrad Campingtrip von Freitag bis Sonntag gepackt. Er verfügt sogar über ein fast leeres Topcase und eine zusammenklappbare Kaffeetasse!

  

Ich hingehen, verfüge über eine Ausrüstung, mit der man ohne Probleme auch auf dem Kilimandscharo campen könnte.

Aber eigentlich ist das wie immer reine Ansichtssache. Ich persönlich finde eine Zusatzdecke zum Schlafsack, Stromkabel, Mehrfachsteckdosenleisten, einen Teppich zur Verschönerung meins Zeltes und einen elektrischen Heizlüfter, der im Laufe meines Berichts noch Erwähnung finden wird, überhaupt nicht übertrieben. Aber wie sagt Kosta immer: „Die einen sagen so, die anderen sagen so…“  

Kosta und ich haben geplant uns um 08:00 Uhr morgens in Butzbach in einem Café zu treffen. Das klingt zwar ein bisschen nach Agententhriller, hat aber eigentlich rein praktische Gründe. Kosta wohnt in Frankfurt und ich im Taunus.  Butzbach liegt auf der Strecke in den Harz und ist für uns beide gut zu erreichen.

 

Auf dem Weg dorthin schaffe ich es, aufgrund des völlig überladenen Zustands meiner Kawasaki, im letzten Augenblick einem Fuchs auf der Landstraße auszuweichen (die Titanic konnte vor dem Eisberg vermutlich besser manövrieren) und mit Mühe und Not beim Halt am Zebrastreifen nicht umzufallen. Das fängt ja gut an…

 

Um mir die Fahrt nach Butzbach etwas kurzweiliger zu gestalten, lasse ich mich in meinen Helm durch das mit meinem Handy verbundenen Radio unterhalten. Das funktioniert auch so lange gut, bis ich in Butzbach vor unserem Treffpunkt stehe. Ich stelle den Motor ab, steige vom Motorrad und stelle das Radio aus. Habe ich aber auch nur gedacht! Das Radio lässt sich nämlich nicht ausstellen. Weder das, noch lässt sich Lautstärke regulieren. Also stehe ich, zur Belustigung aller Anwesenden, auf dem Parkplatz vor dem Café, meinem Helm in der Hand und Elvis singt in einer Lautstärke wie in seinen besten Zeiten in Las Vegas!  Völlig hilflos drücke ich auf jede Taste und nichts passiert. Zu guter Letzt bleibt nur der harte Weg. Nein, nicht mein Hammer aus dem Topcase. Der ist später für die Zeltheringe vorgesehen. Ich starte mein Handy neu, denn das ist anscheinend die Ursache für das Problem.

  

OK…Auch das wäre gelöst. Füchse, Zebrastreifen und nun das Radio. Das sollte für heute auf jeden Fall reichen.  Ich lasse Kosta noch in Ruhe seinen Kaffee austrinken und dann geht es endlich los Richtung Harz.

 Die Autobahn lassen wir links liegen und fahren ausschließlich über die Landstraße. Der Verkehr hält sich in Grenzen und wir kommen gut voran. Wir haben 4 Stunden ab Butzbach geplant und werden, wenn man noch eine Stunde für die Mittagspause dazurechnet, wie geplant ankommen. Aber wir haben am ersten Tag sowieso alle Zeit der Welt, da außer Anreise und „Camp Aufbau“ nichts weiter auf dem Programm steht.

 

An dieser Stelle lohnt es sich noch einmal auf das Thema Mittagspause zurück zu kommen. Wir haben mittlerweile noch ca. 50 Minuten bis zum Campingplatz. Die Mägen knurren und es wird wirklich langsam Zeit für einen Snack. Aber es ist schon seit längerer Zeit keine Möglichkeit zur Nahrungsaufnahme in Sicht. In ein richtiges Restaurant wollen wir nicht. Das ist der Plan für heute Abend. Jetzt würde uns eine Kleinigkeit völlig reichen.

 

 Wie durch ein Wunder oder vielleicht doch wie aus einer Szene eines Horrorfilms kommt er in Sicht. Der chinesische Imbisstempel des langen und qualvollen Todes auf der Toilette. Der Laden hat seit Jahren keinen Putzlappen gesehen und die Prüfer des Gesundheitsamts trauen sich aus Angst vor ansteckenden Krankheiten offensichtlich schon lange nicht mehr hier her.

Erst mal eine Cola. Die kommt zwar aus der Dose, hat aber kein Pfandsymbol. Also kommt sie im Idealfall aus dem Ausland oder stammt im worst case  aus der Zeit vor der Einführung des Pfandsystem in Deutschland.

 

Reis ist gut. Da kann nicht viel passieren. Aber echte Biker sind hart im Nehmen (oder ziemlich blöd) und so bestellen wir tatsächlich Hühnchen… Entweder ist damit die Tour in zwei Stunden beendet oder wir Beide haben ein unglaublich gutes Immunsystem. Das werden wir heute auf jeden Fall herausfinden.

Immerhin ist das Huhn frittiert. Ein Ölbad in 175 Grad heißen Fett wird doch hoffentlich alle Viren und Bakterien abtöten, oder…?

 

Nach diesem Mittagsmahl nehmen wir die letzten Kilometer bis zum Campingplatz in Angriff.  

Die ersten Eindrücke, die wir vom Harz bekommen sind recht ernüchternd. Unser Campingplatz liegt oberhalb von Goslar in ca. 400 Metern Höhe. Die ansteigende Landstraße ist wunderbar kurvenreich und es ist ein riesenspaß sie zu befahren. Aber die dichten Nadelwälder, die ich eigentlich links und rechts der Straße erwartet hatte, bestehen nur aus vertrockneten Baumstämmen ohne Zweige und Nadeln. Das ganze erinnert an Bilder von Schlachtfeldern gegen Ende des 1. Weltkriegs. Hoffentlich sieht nicht der gesamte Harz mittlerweile so aus…

Der erste Eindruck vom Campingplatz ist sehr gut. Der Rezeptionsbereich und das angrenzende Restaurant wirken sehr einladend und die Dame am Empfang checkt uns schnell, professionell und sehr freundlich ein. Auf einer Karte zeigt sie uns die Lage der Zeltwiese.

Und da ist er, der Schreckmoment. Kennt Ihr das, wenn man eine erschreckende Entdeckung macht und es ein paar Sekunden dauert, bis man die Auswirkung der Entdeckung tatsächlich realisiert?

 

Weder auf der Zeltwiese, noch in auch nur annähernder Sichtweite befindet sich ein Waschhaus!!

 

Zum einzigen Waschhaus des Platzes sind es bestimmt 5 Minuten zu laufen. Und es gibt für uns keine Alternative. Eine andere Parzelle gibt es nicht. Die in der Nähe des Waschhauses haben alle einen Steinboden und sind somit für unsere Zelte nicht geeignet. Außerdem sind sie sowieso bereits belegt.

 

Nachdem sich der erste Schock gelegt, wird uns die Auswirkung klar:

 

Was um Himmels Willen machen wir jetzt Abends?

 

Wir können ja schlecht unsere Campingstühle auf die Straße vor das Waschhaus stellen. Die anderen Camper würden uns ja für völlig bekloppt halten… Oder ist das vielleicht doch eine Option?

  

Aber eine positive Einstellung ist ja bekanntlich alles! Also beginnen wir erst einmal mit dem Aufbau. Kosta ist dabei so freundlich und hilft mir beim Aufstellen meines Zeltes. Wir haben die gleiche Marke und das gleiche Modell. Der einige Unterschied ist die Größe. Während Kosta sich für die etwas kleinere Variante für 2 Personen entschieden hat, habe ich die Version für 3 Personen mit Weinkeller und angrenzendem Personaltrakt gewählt. Deswegen kann ich Kosta umgekehrt leider nicht helfen. Bis ich endlich den Teppich verlegt und die Heizung installiert habe (siehe Foto), ist Kosta mit seinem 1 Zimmer Appartement schon fertig. Dabei war mein Unterstützungsangebot wirklich ernst gemeint! 

Nachdem wir die Terrassenmöbel aufgebaut haben, wird es endlich Zeit für ein Bier. Das haben wir uns jetzt aber auch wirklich verdient.

 

Für das Abendessen bleiben wir auf dem Platz und testen das zugehörige Restaurant. Das Essen ist gut. Allerdings hätten wir für den Preis nicht erwartet, dass man das Essen und die Getränke an der Theke bestellen und später dort auch selbst abholen muss.

 

Aber was soll`s.  Wohl gesättigt geht es zurück zu unseren Zelten. Es ist mittlerweile richtig kalt geworden. Aber auch wirklich richtig kalt! Wer hätte das Mitte August gedacht? Aber wir sind nun einmal im Harz und dass auf ca. 400 Metern Höhe.

 

In meinem Zelt sind die Temperaturen ohne Probleme aushaltbar. Während Kosta mir versichert, dass ihm die Kälte absolut nichts ausmacht und er sich einfach in seinen Schlafsack gelegt hat, liege ich noch auf meinem Schlafsack und überlege, ob es, dank meines Heizlüfters, nicht langsam etwas zu warm in meinem Refugium wird…

 

 

Vielen Dank Heizlüfter! Gute Nacht Harz! 

Ein Abend, ohne das Waschhaus im Blickfeld zu haben und jeden, der es betritt oder verlässt zu analysieren und zu kommentieren ist schon schwer genug, aber am nächsten Morgen zu realisieren, dass auch der neue Tag nichts an dieser Tatsache ändern wird, ist schwer zu ertragen. Ja, wir haben illustre Nachbarn, das Pärchen direkt gegenüber von unserer Parzelle, bei dem es unmöglich ist, die Geschlechter zu bestimmen. Sie könnten sogar Marsbewohner sein und wir würden es als gegeben akzeptieren. Oder die alleinerziehende Mutter mit zwei kleinen Kindern, die ihren Nachwuchs ohne mit der Wimper zu zucken neben unserem Frühstückstisch aufs Töpfchen setzt. Bis hin zu dem Paar zu unserer linken Seite, das ihren Campingtisch vor seinem Zelt mit einer karierten Tischdecke, zwei Kerzen und zwei Tannenzapfen dekoriert hat. 

 

Und trotzdem ist das alles kein Vergleich zu dem munteren Treiben, dass früh morgens vor einem Waschhaus herrscht…

 

Aber es hilft alles nichts. Also besorgen wir uns im Laden auf dem Campingplatz ein paar Brötchen, Marmelade und kochen uns auf meinem Campinggaskocher den schlechtesten Kaffee aller Zeiten…Das Wort "ungenießbar" trifft es nicht einmal annähernd!

Eigentlich lautet der Plan, dass wir keinen Plan haben. Aber wie das mit Plänen nun mal so ist, werfen wir diesen Plan kurzerhand um. 

Vom Campingplatz Richtung Süden nach Bernecke  um möglichst viel im Naturpark Harz unterwegs zu sein. Von dort aus weiter nach Schierke (ja, das ist der Ort mit dem Schnaps) und zum Schluss nach St. Andreasberg, damit ich mir die Drehorte der Krimiserie „Harter Brocken“ ansehen kann. Wenn Kosta das jetzt liest, verdreht er bestimmt noch im Nachhinein die Augen.

Bevor wir in die herrlichen  Motorradstrecken des Harzer Nationalparks eintauchen, fällt uns wieder der kaputte Baumbestand auf. Reihe um Reihe sieht man kaputte Nadelbäume, die weder Zweige noch Blätter haben und nur aus einem verdorrten Stamm bestehen. Ein erschreckendes Bild. Auf Nachfrage erfahren wir später, dass dafür hauptsächlich der Borkenkäfer und zu viel Trockenheit verantwortlich sind.  

 

Zum Glück ändert sich das Bild, sobald wir in den eigentlichen Nationalpark hineinfahren. Was für ein wunderbarer Fahrtag. Perfekter Sonnenschein, ohne das es zu heiß wäre, herrliche Kurven und viel zu sehen. In manchen Orten scheint sich in den letzten 50 oder 60 Jahren tatsächlich nichts verändert zu haben.

 

Der Harz ist trotzdem noch immer eine beliebte touristische Region. Kosta entdeckt ein schönes Hotel nach dem anderen, die angeblich alle besser wären als unsere Zelte… Am besten ignoriert man solche negativen Bemerkungen einfach...

 

Wir sehen viele Wanderer. Auch viele sehr junge Leute, was uns doch überrascht. Und natürlich viele andere Motorradfahrer. Die meisten, sind so wie wir sehr vernünftig unterwegs, aber es gibt doch auch einige tollkühne Männer auf rasselnden Raketen, die in ihren Tankrucksäcken anscheinend alle noch mehrere Ersatzleben dabei haben…

 

 

Und trotzdem fahren wir auch viele Kilometer, ohne Gegenverkehr und ohne Wanderer am Fahrbahnrand. Herrlich entspannend. Das ist genau das, was Motorradwandern ausmacht.

So geht es , nur durch ein leckeres Mittagessen unterbrochen, den ganzen Tag.

Gegen Nachmittag dann noch kurz das Highlight des Tages für mich. Wir fahren nach St. Andreasberg und suchen die Drehorte aus der Krimiserie „Harter Brocken“, die wie schon erwähnt im Harz spielt. Das Ganze hat nur einen ganz kleinen, aber auch wirklich kleinen Haken…. Ich habe nicht die geringste Ahnung, wo in St. Andreasberg die angebliche Polizeistation und die angebliche Kneipe gegenüber zu finden sind. Der arme Kosta! Er muss nicht nur meine Vorliebe für Camping ertragen, sondern auch eine Runde nach der anderen durch einen Ort drehen, der wesentlich größer ist, als ich erwartet hätte.

 

Doch nach der x. Runde, schon kurz vor dem Aufgeben, erkenne ich die Kulissen und fahre gleich rechts ran. Schnell abgestiegen und zur Kamera gegriffen. Und tatsächlich kommt auch noch jemand aus der angeblichen Polizeistation vor die Tür getreten. Der arme Mann ist sofort mein Opfer und muss sich von mir ausfragen lassen. Passt ja auch irgendwie zum angeblichen Polizeirevier. Auf jeden Fall erfahre ich so, dass die obere Etage aus lauter Ferienwohnungen besteht und die Wache und die Wohnung von Kommissar Frank Koops, sich wie im Film, im Erdgeschoss befinden. Beides sieht in der Realität fast so aus, wie in der Serie und das Drehteam muss angeblich nicht viel verändern. Während ich den freundlichen Herren mit Fragen löchere wie einen Schweizer Käse, scheint Kosta sich im Hintergrund für irgendetwas zu schämen. Sehr merkwürdig. Verstehe ich nicht. 

Aber es hilft nichts. Irgendwann müssen wir weiter und so bedanke ich mich bei meinem leicht ermüdeten Informanten und wir machen uns auf den Rückweg zu unserem Campingplatz.  

 

Aus der Broschüre des Campingplatzes haben wir erfahren, dass man über eine App die Goslarer Gästekarte downloaden kann. Mit dieser kann man dann kostenlos in die nur 3 Haltestellen entferne Stadt fahren. Da wir heute Abend gerne woanders und nicht wieder auf dem Campingplatz essen wollen, ist das doch die einfachste Gelegenheit in ein anderes Restaurant zu kommen. Das wir gerne auch das ein oder andere Bier trinken möchten und die Motorräder damit als Transportmittel ausscheiden, spielt bei dieser Entscheidung selbstverständlich keine Rolle…

 

Also kaum auf unserem Campingplatz angekommen, wechseln wir von Motorradbekleidung nach Zivil und stehen kurze Zeit später an der Bushaltestelle. Der Bus kommt tatsächlich pünktlich und ist zu unserer Überraschung voller asiatischer Studenten. Wie wir von einem anderen Fahrgast erfahren, studieren die meisten von Ihnen in Goslar Informatik.

 

Nach einer kurzen Fahrt hält der Bus in Goslar ganz in der Nähe der Fußgängerzone. Die Suche nach einem Restaurant nutzten wir gleichzeitig für einen kurzen Rundgang. Nach einem langen Tag auf 2 Rädern, ist es angenehm, sich auch einmal die Füße zu vertreten.

Es ist in Goslar unglaublich viel los. Die ganze Stadt scheint heute Abend auswärts essen zu wollen. Entsprechend schwer ist es, in einem Lokal Plätze zu finden, das nicht nur unseren Essenswünschen entspricht, sondern auch noch zwei Plätze im Freien anbietet.

 

 

Auf unserem Rundgang fällt uns immer wieder eine Gruppe auf, die vermutlich für einen Junggesellenabschied unterwegs sind. Die nur aus 5 Personen bestehende Gruppe ist für einen solchen Auftritt eigentlich schon viel zu alt. Im Schnitt ist jeder um die 40. Dafür sind sie laut und offensichtlich angetrunken, wie eine Horde Teenager. Die ganze Zeit sind sie damit beschäftigt andere Leute anzusprechen und ihnen auf die Nerven zu gehen. Wir sind zum Glück zufällig immer so weit von ihnen entfernt, dass wir vor Ihnen verschont bleiben.

Schließlich finden wir doch noch ein Restaurant, dass unseren Vorstellungen entspricht. Das Essen ist lecker und das Bier ist kalt. Was will man mehr?

 

Wir lassen den Abend auf dem Rückweg zum Busbahnhof noch in einem Irish Pub ausklingen und machen uns dann auf den Rückweg zu unserem Campingplatz. 

Ein weiterer Abend ohne Blick auf das Waschhaus wartet auf uns. Sehr traurig…Dafür hat der Abend noch eine andere Überraschung für uns parat. Es ist kaum zu glauben, aber die Chaoten Truppe aus der Goslarer Innenstadt zeltet doch tatsächlich nur einen Stellplatz entfernt neben uns. Sie sind die halbe Nacht furchtbar laut und der gesamte Zeltplatz hofft inständig, dass ihr Alkoholpegel bald den Stand erreicht hat, dass der ein oder andere endlich in Ohnmacht fällt…

 

 

Gute Nacht Campingplatz…

Nach dem Aufstehen und dem Frühstück steht uns das Schlimmste noch bevor. Nein, nicht der schier endlose weite Weg zum Waschhaus, sondern es ist Abbautag. All das Zeug, dass wir am Freitag mühevoll aufgebaut haben, muss jetzt gereinigt und ordentlich für den nächsten Campingeinsatz zusammengelegt werden. Angefangen bei der Luftmatratze bis letztendlich zur Plane, auf der das Zelt gestanden hat.

 

 

Nach gefühlten Stunden ist das tatsächlich vollbracht. Aber der Wahnsinn hat damit ja noch kein Ende gefunden. Jedes Teil, wenn auch bereits in Säcken verpackt, will wieder auf dem Motorrad verstaut und festgezurrt werden. Gefühlt hat man auf der Rückreise  immer doppelt so viel dabei, wie auf der Hinfahrt. 

Dann geht es endlich los. Wieder über Landstraße machen wir uns auf Richtung Taunus und Frankfurt. Die Route variiert dabei nur geringfügig gegenüber unserem Hinweg. 

 

Bis auf einen Autofahrer, der mir in meiner Spur bei seinem Überholvorgang rücksichtslos und viel zu nah entgegen kommt und der Radfahrerin die unvermittelt hinter ihrem Vordermann ausschert und mir als Dank für mein schnelles Ausweichen noch den Mittelfinger zeigt, verläuft die Fahrt unspektakulär. Traditionsgemäß schimpft Kosta, dass ich es auf dem Heimweg wieder einmal viel zu eilig habe. Aber ich führe nun mal ein sehr ausgefülltes Leben und habe eine Vielzahl von Dingen, die heute noch erledigt werden wollen.

 

 

Aber Zeit für eine kleine Mittagspause muss sein. Ich befürchte allerdings, dass Kosta sich eher ein kleines Restaurant vorgestellt hat und nicht die Cholesterin- und Fettfalle in die ich ihn gelockt habe. Geschmeckt hat es aber trotzdem. 

Kurz vor Usingen halten wir ein letztes Mal an einer Tankstelle. Hier trennen sich unsere Reiserouten. Aber nur für diese Tour. Die nächste kommt bestimmt…

 

 

Fazit: Eines nehme ich von dieser Reise allerdings mit. Bei der Planung unserer nächsten Tour, reservieren wir im Vorfeld eine Stellplatznummer mit direkten Waschhausblick!

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